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02.08.2024

Justizministerin Marion Gentges besucht das Haus des Jugendrechts Ulm

Das Haus des Jugendrechts in Ulm ist eine von neun entsprechenden Einrichtungen in Baden-Württemberg. Die aktuelle Landesregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, die Häuser des Jugendrechts landesweit auszubauen. In den Häusern des Jugendrechts sind all diejenigen Institutionen zusammengeführt, die an einem Jugendstrafverfahren beteiligt sind, insbesondere Staatsanwaltschaft, Polizei und Jugendhilfe im Strafverfahren. Ziel dieser Kooperationen ist es vornehmlich, die Verfahrensdauer in Jugendstrafverfahren zu verkürzen sowie schnell, erzieherisch sinnvoll und abgestimmt auf Straftaten zu reagieren.

Am vergangenen Mittwoch (31. Juli 2024) besuchte Baden-Württembergs Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges das Haus des Jugendrechts in Ulm und verschaffte sich zusammen mit Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher, dem Präsidenten des Polizeipräsidiums Ulm Bernhard Weber und dem Leiter der Staatsanwaltschaft Ulm Christof Lehr einen Überblick über das in Ulm mittlerweile Erreichte.

Anfang 2020 war in Ulm das landesweit sechste Haus des Jugendrechts an den Start gegangen. Bei einem Rundgang durch das Haus zeigte sich die Ministerin durchweg zufrieden: „Das Haus des Jugendrechts in Ulm ist noch relativ jung, trägt aber schon reichlich Früchte. Nicht nur, dass die beteiligten Institutionen – Staatsanwaltschaft, Polizei und die Jugendhilfe der Stadt Ulm – auf Grund der Unterbringung unter einem Dach rege von der Möglichkeit Gebrauch machen, schnell und unkompliziert Fallbesprechungen und wo nötig Fallkonferenzen zu einzelnen jungen Straftätern zu führen. Auch gibt es in Ulm die Möglichkeit für Kinder, Jugendliche und Heranwachsende kostenlos kompetente anwaltliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Vor allen Dingen aber wurde auf Anregung der Staatsanwaltschaft Ulm im Mai erstmals ein Kontakttreffen von an Häusern des Jugendrechts beteiligten Staatsanwaltschaften im Land organisiert. Den Wunsch aus Ulm, den landesweiten Austausch zu verstetigen und die Vernetzung der Akteure zu fördern, unterstütze ich nachdrücklich“, so die Ministerin anlässlich ihres Besuchs vor Ort.

Es sei 2020 kein leichter Start gewesen, erinnerte Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher an die Anfänge des Ulmer Hauses des Jugendrechts. "Aber es hat sich definitiv gelohnt." Ziel sei es, kriminelle Karrieren von Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden zu verhindern. "Wegschauen, vermeintliche Toleranz oder die Hoffnung, dass sich abweichendes Verhalten schon von allein geben wird, - das alles ist trügerisch." Im Haus des Jugendrechts seien die Kommunikationswege kurz und sei Fach- und Erfahrungswissen sinnvoll gebündelt. "Ein sehr guter Ansatz und gut umgesetzt", sagte Ansbacher. Die Stadt stelle inzwischen fünf Mitarbeitende für die Jugendhilfe im Strafverfahren und unterstütze den Täter-Opfer-Ausgleich sowie verschiedene - vor allem präventive - Projekte und Veranstaltungen mit rund 20.000 Euro im Jahr. „Das zeigt, wie wichtig uns diese Einrichtung ist."

Ulms Polizeipräsident Bernhard Weber stellte während des Besuchstermins insbesondere in den Vordergrund, dass aus Sicht der Polizei im Haus des Jugendrechts die Staatsanwaltschaft, die Stadt sowie die Polizei eng und „Hand in Hand“ unter einem Dach zusammenarbeiten. Dadurch konnte bisher bei vielen Verfahren die bisher relativ lange Zeit von der Tat bis zu den Konsequenzen deutlich verkürzt werden. Ein ganz wesentlicher Aspekt sei auch, dass durch die Arbeit des Hauses des Jugendrechts in zahlreichen Fällen kriminelle Karrieren von jungen Menschen frühzeitig beendet werden konnten. 

Den lobenden Worten der Ministerin an die Mitarbeitenden im Haus des Jugendrechts Ulm schloss sich auch der Chef der Ulmer Anklagebehörde Christof Lehr an. „Das Ulmer Haus des Jugendrechts ist ein Erfolgsmodell. Kurze Wege beschleunigen interne Abstimmungen und verdeutlichen so den jungen Menschen schnell die Konsequenzen ihres Tuns, bieten ihnen aber auch auf sie individuell abgestimmte erzieherische Hilfen an.“

Gruppenbild vom Besuch von Justizministerin Gentges

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